Basisarbeit - Bedeutung, Anerkennung und politische Herausforderungen (3)

Shownotes

Im folgenden Interview sprechen unsere Moderator*innen Frau Dr. Renate Hauser und der Herausgeber des Personal Magazins, Rainer Straub mit Prof. Dr. Jutta Rump, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Darüber hinaus ist sie Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen IBE.

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Frau Dr. Jutta Rump ist Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen. Darüber hinaus leitet sie das Institut für Beschäftigung und Employability. Ihre Forschungsschwerpunkte, haben wir schon vorhin angedeutet, sind Trends in der Arbeitswelt sowie deren Konsequenzen für das Personalmanagement, die Organisationsentwicklung sowie die Führung von Unternehmen. Frau Rump ist in zahlreichen Organisationen und Institutionen als Prozessbegleiterin tätig und hat zudem zahlreiche Mandate in Wirtschaft und Gesellschaft und, last not least, seit einigen Jahren wirbt sie erfolgreich als Botschafterin für die neue Initiative Qualität der Arbeitswelt. Frau Rump, seit wann beschäftigen Sie sich mit dem Thema Basisarbeit, und warum ist dieses Thema für Sie als Forscherin von besonderem Interesse?

Also, ich beschäftige mich sicherlich seit zwei, drei Jahren sehr intensiv mit der Frage von Basic Work, also Basisarbeit, und es ist deshalb von großem Interesse für mein Team und mich, weil wir sehr stark uns auseinandersetzen mit den Effekten der digitalen Transformation in Bezug auf die Arbeitswelt und, vor allen Dingen damit verbunden, die Beschäftigungswirkung. Also führt digitale Transformation, Digitalisierung dazu, dass wir Substitutionseffekte haben, dass menschliche Tätigkeit durch Roboter und Algorithmen ersetzt werden, und welche Gruppen werden vor allen Dingen davon betroffen sein. In diesem Zusammenhang ist man sehr, sehr schnell auch bei dem Kapitel der Basisarbeit.

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, haben Sie gerade ein neues Projekt aufgesetzt. Dabei geht es um den Einfluss der Digitalisierung und der Corona-Krise auf Basic Work. Frau Rump, was haben Sie denn da vor?

Also vielleicht, ich würde gerne ganz zu Beginn kurz mal darlegen, was wir eigentlich unter Basisarbeit verstehen. Für uns sind das vor allen Dingen Themen wie Einfacharbeit, einfache Tätigkeiten, Tätigkeiten, die angelernt werden, Helferberufe et cetera, und das ist eigentlich unser Fokus. Wir gehen nicht davon aus, dass Basisarbeiter Menschen sind, die ungelernt sind, sondern wir gehen aus dem Prozess, aus der Tätigkeit heraus und sagen, das sind die Definitionen von Basisarbeit, und dann gibt es Menschen, die diese Basisarbeit machen, mit unterschiedlichen Qualifikationsgrundlagen. Da gibt es natürlich diejenigen, die gar keine Ausbildung haben und auch keine Erfahrung. Dann gibt es diejenigen, die keine Ausbildung haben, aber ein unglaubliches Erfahrungswissen. Dann gibt es diejenigen, die haben eine Qualifizierung, eine Qualifikation, eine zertifizierte Qualifikation und Erfahrung und sind aufgrund von Lebensumständen oder auch beruflichen Umständen in dieses Thema der Basisarbeit hineingekommen. Also die Bandbreite ist einfach sehr stark, und aus diesem Grunde schauen wir uns vor allen Dingen, wenn wir über Basisarbeit reden, diesen Prozess und diese Tätigkeiten an. Das muss ich vorwegschicken, das ist, glaube ich, nicht ganz unwesentlich. Das Projekt, was wir machen, hat eine ganz bestimmte These, die wir versuchen, ein Stück weit auch deutlich zu machen. Also wir denken schon, dass das Thema der digitalen Transformation in der Kombination mit der künstlichen Intelligenz dazu führt, dass es auf der einen Seite zu Substitutionseffekten kommt und eben auch zu zunehmenden Simplifizierungseffekten, also noch eine stärkere Vereinfachung dieses Themas. Auf der anderen Seite führt es aber auch dazu, dass gerade in der Basisarbeit die Anzahl der Tätigkeiten und Prozesse auch ansteigt. Also wenn wir beispielsweise mittlerweile, wie wir das gewohnt sind, einkaufen über das Internet, dann hat das natürlich einen bestimmten Effekt, nämlich auf der Logistikseite haben wir eine Zunahme der entsprechenden Prozesse, eine Zunahme der entsprechenden Tätigkeiten und eine Zunahme der Nachfrage nach Menschen, die diese Tätigkeiten auch bewältigen. Das ist eigentlich so dieser Spagat, was wir sichtbar machen wollen. Also wir wollen deutlich machen, es gibt zwei unterschiedliche oder vielleicht sogar mehrfache Effekte durch das Thema Digitalisierung und künstliche Intelligenz, die mit der Corona-Krise, und das ist, glaube ich, das ganz Entscheidende, auch wie ein Brandbeschleuniger auch wirken. Die Corona-Krise trägt erheblich dazu bei, dass diese Entwicklung mit einer höheren Geschwindigkeit und vor allen Dingen mit einem sehr viel größeren Ausmaß kommt. Das bedeutet in der letzten Konsequenz, und da muss ich sagen, stimme ich mittlerweile auch dem zu, was wir vor vielen Jahren verteufelt haben, glaube ich, dass letztendlich die Nachfrage nach Basisarbeit und die Nachfrage nach denjenigen, die die Basisarbeit bewältigen, dass die in nicht wenigen Segmenten sogar ansteigen wird, und ich persönlich glaube, dass das Wegrationalisieren, dass diese Substitutionseffekte wahrscheinlich weniger in der Basisarbeit stattfinden wird, sondern eher im mittleren Segment, weil alleine schon die Investition in die digitalen Technologien mit so viel Geld verbunden sein werden, dass es sich vor allen Dingen dort lohnt, wo ich entsprechende Kosteneinsparungen habe aufgrund des Substitutionseffekts und des Simplifizierungseffektes, und das wird nicht unbedingt in der originären Basisarbeit sein, sondern das wird in der mittelqualifizierten Tätigkeit sein vor allen Dingen.

Wenn wir auf die Basisarbeit heute und kurzfristig schauen, ist das eigentlich schon im Fokus der Geschäftsleitungen? Beschäftigen Sie sich mit dem Thema oder gehen Sie einfach davon aus, das funktioniert und damit müssen wir uns nicht näher auseinandersetzen?

Also wenn man tatsächlich fair ist, also nicht fair, sondern wenn man einfach ehrlich ist, ich würde es mal so sagen, ich glaube, das ist der richtige Begriff, wenn man ehrlich ist, dann kümmern wir uns vor allen Dingen im Moment um die Hochqualifizierten, wir kümmern uns um die Mittelqualifizierten, aber ich glaube, nur in relativ seltenen Fällen haben wir das Thema von Basisarbeit und Basisarbeitern wirklich auf dem Schirm.

Wie ließe sich das verändern, Frau Rump?

Wie sich das verändern ließe? Also einmal, wir haben ganz viel schon gehört, wie das verändert werden könnte. Wir betrachten das jetzt mal aus der Perspektive eines Unternehmens, einer Unternehmensleitung und der entsprechenden Protagonisten, Personalabteilung, Betriebsrat, Führungskräfte, aber auch die Kolleginnen und Kollegen, betrachten wir es bitte mal aus dieser Perspektive. Ich glaube, es ist wichtig, dass diese Gruppe eine Stimme hat. Ich glaube, es ist wichtig, dass diese Gruppe sich auch organisiert, auch in einem Betrieb organisiert, und ich glaube, es ist auch sehr wichtig, deutlich zu machen, welchen, und das hört sich jetzt vielleicht etwas sehr provokant an, welchen Mehrwert diese Tätigkeiten und auch diese Gruppe für den Wertschöpfungsprozess eines Unternehmens hat und ehrlich gesagt auch für die Kundenbegeisterung eines Unternehmens hat und das herauszuarbeiten. Wenn ich das so betrachte, dass ich sage, ich habe eine Wertschöpfungskette und jeder in dieser Wertschöpfungskette trägt etwas dazu bei, dass am Ende des Tages der Kunde begeistert wird, Zufriedenheit reicht übrigens heute nicht mehr aus, Sie müssen die Leute begeistern, also dass da am Ende eine Begeisterung steht, dann hat jeder und jede in diesem Wertschöpfungsprozess einen bestimmten Stellenwert, und dann sind diese auch von der Wertschätzung adäquat und leicht zu behandeln. So und wenn ich mit so einer Mentalität herangehe, auch als Geschäftsführerin, als Vorständin, wer auch immer, wenn ich das so in dieser Form mache, dann stellt sich die Frage für mich nicht, aber dann wissen wir auch, was zu tun ist.

Gehen wir mal von aus, dass sich das Thema Wertschätzung oder Wertschätzung von Basisarbeitenden positiv entwickelt. Sollte das der Fall sein, sei es, dass die Geschäftsführungen sich ihres Wertes bewusst sind, sei es, dass das HR mehr anbietet an Qualifikationen, sei es, dass Betriebsräte mehr hinzugezogen werden können, wenn Basisarbeitende Probleme haben, also noch mal, sollte sich das Thema Wertschätzung positiv entwickeln, was bedeutete das denn für die Unternehmenskulturen? Würde das eine andere Stimmung dort hineinbringen?

Aber selbstverständlich, ich meine, überlegen wir doch mal, wann fühlen Menschen sich wirklich so, dass sie sagen, ich identifiziere mich mit dem Arbeitgeber, ich bin Teil eines Teams, dann hat das ganz viel mit Wertschätzung und Anerkennung zu tun. Das hat übrigens auch sehr viel mit Partizipation zu tun, also mit teilhaben zu können, eine Stimme auch zu haben und mich einbringen zu können, und dieses ist ganz zentral an das Thema Kultur gebunden. Das ist aber übrigens auch ganz zentral gebunden an das Thema Motivation, und nicht zuletzt führt es auch zu Mitarbeiterbindung, und wenn es dann mal wirklich hart auf hart kommt, dann rückt man zusammen und quasi geht dann auch durch das Tal der Tränen auch da durch. Also mit anderen Worten, Unternehmenskultur ist ja nichts anderes als die Summe der Verhaltensmuster, der Denkmuster, des Engagements, der Identifikation, der Identität und der Werte einer Belegschaft bzw. eines Teams. Wenn dann im Prinzip alle in dieser Gruppe genau das erfahren, nämlich Teilhabe Wertschätzung, dann entwickelt sich auch in dieser Richtung die Kultur. Wenn ich aber einmal oder vielleicht zweimal das nicht auf dem Schirm habe, dann bricht mir diese Kultur innerhalb kürzester Zeit. Also der Prozess dahin ist ein deutlich langfristiger als das, wenn ich etwas falsch mache, dass es mir kollabiert bzw. bricht, und das sollte man immer im Blick haben.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: „Bevorstehende Veränderungen in meiner Firma sollen endlich nicht mehr über meinen Kopf hinweg diskutiert werden. Da möchte ich auch mal nach meiner Meinung gefragt werden.“ Sehen Sie das auch so und wie kann das dazu kommen, dass die Meinung von Wert ist?

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Ja, das ist absolut wichtig. Das hat natürlich wieder etwas mit Wertschätzung und Anerkennung zu tun, aber ich glaube, wenn wir das ein Stück weit mal in eine Unternehmenssprache hineinbringen, überlegen wir doch mal, in welcher Art von Welt wir uns gerade bewegen. Das haben wir vorher auch schon erlebt, aber das wird Corona noch mal deutlich mit Rückenwind quasi auslösen. Wir leben in einer Welt, die extrem schnell ist. Wir leben in einer Welt, in der Veränderung ein Normalzustand ist. Wir leben in einer Welt, die extrem vernetzt ist, und wir leben in einer Welt, die sehr komplex ist. So und wenn das die Realität eines Betriebes ist, dann müssen wir uns doch die Frage stellen, ob einer oder eine alleine oder ein kleines Team, was vielleicht auch eher homogen zusammengesetzt ist, ob diese Personen überhaupt in der Lage sind, der Einzelne oder die Einzelne und/oder ein kleines, eher überschaubares homogenes Team, in der Lage sind, diese Herausforderung in der Zukunft zu bewältigen. Ich glaube nämlich, dass wir weg müssen von einem sogenannten intrapersonellen hin zu einem interpersonellen Ansatz. Das bedeutet, dass das der Rückenwind ist, auch für dieses Thema der Partizipation und das bedeutet wirklich alle Stimmen, die kollektive Intelligenz, die Schwarmintelligenz eines Betriebes, eines Bereiches, einer Abteilung, eines Teams tatsächlich zu nehmen und dann gemeinsam die Herausforderungen zu gestalten. Ich brauche das, das ist absolut essenziell, und da kann ich nicht hingehen im Sinne von Rosinenpicken und sagen, dann nehme ich den, den und den, sondern da muss ich alle Perspektiven, die genau diesen Wertschöpfungsprozess ausgestalten, ich muss alle Perspektiven in den Raum nehmen, und ich muss alle Perspektiven zusammenfügen, um das volle Potenzial zu heben. In dem Moment ist es essenziell, genau dann zu fragen, an dieser Stelle, was diese Person beitragen kann und auch zu hören und die Ideen zu nehmen und zu kombinieren.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Lassen Sie uns doch noch mal einen Blick auf das Thema Weiterbildung/Qualifizierung von Basisarbeitenden werfen. Da war heute schon mehrfach von die Rede, aber Sie können das ja so begeistert im Detail dann auch erzählen. Was für Qualifizierungsangebote sollte es denn geben und B), bis jetzt hat es den Anschein, dass Basisarbeitende sich gar nicht vorstellen können, dass sie für so was infrage kommen, also in welche Richtungen könnte man die Geschichte weitertreiben?

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Also ich würde da, glaube ich, so eine Art von Kaskade ein Stück weit entwickeln. Das Erste ist, dass nicht wenige derjenigen, die in Basisarbeit sind, nicht alle, aber doch einige, durchaus mit Lernen und Weiterbildung oder Bildung/Weiterbildung nicht unbedingt nur was Positives verbinden, vielleicht auch aufgrund der eigenen Lernbiografie. Also hier ist es, glaube ich, erst mal anzusetzen, um zu sagen, was bedeutet eigentlich Lernen. Lernen ist ja nichts anderes als die mentale Verarbeitung von Informationen, und daraus generiert sich Wissen. Also in dem Moment, wo ich mit meinem Bewusstsein da bin, lerne ich. Wenn ich morgens aufstehe, und ich gucke auf den Wecker und ich sehe die Uhrzeit, in dem Moment ist es eigentlich rein theoretisch schon Lernen. Wenn ich über die Straße gehe und ich treffe jemanden, dann ist das auch wieder Verarbeitung von Informationen, es ist Lernen. Also sich klarzumachen, das ist eigentlich Lernen und damit nehme ich auch Lernscheu, also genau das in den Blick zu nehmen. Dann, glaube ich, ist auch sehr wesentlich, in diesem Zusammenhang zunehmend auch individuelle Lernbetreuung anzubieten. Jetzt denken wahrscheinlich der eine oder andere schon wieder, oh Gott, was das alles kostet, aber ich glaube, das lohnt sich, und dann ist es wichtig, deutlich zu machen, was sind die ganz zentralen Inhalte der Zukunft und zu sagen, welche Kompetenzen und Qualifikationen sind denn auch notwendig, wenn wir in die Zukunft blicken, in Bezug auf, jetzt in meinem Fall, digitale Transformation, künstliche Intelligenz, was macht es mit Prozessen, was macht es mit Tätigkeiten, was macht es mit Strukturen, welche Anforderungen können wir ableiten und was bedeutet das und dann ein Stück weit auch wirklich Schritt für Schritt vorzugehen, und ich sage es ganz offen, Lernen muss doch auch Spaß machen. Also die Frage ist, kann ich zum Beispiel Lernen auch in Settings rüberbringen, dass das nicht aussieht quasi, wir sitzen in einer Kinobestuhlung und konsumieren dann irgendetwas und denken uns jetzt nach mittlerweile einer Stunde und vierunddreißig, oh Gott, lass sie endlich zum Ende kommen, sondern dass da ein bisschen auch so was wie Spaß dabei ist. Wir nennen das Gamification, man kann mit so vielen Themen das so wirklich interessant gestalten und einfach mal ein bisschen querdenken und bitte schön diese Konzepte nicht nur machen für die Leute mit den hohen Qualifikationen und von mir aus mit den mittleren, sondern dass man einfach sagt, lass uns doch mal tatsächlich das komplett uns anschauen. Das ist am Anfang natürlich mit mehr Investitionen verbunden, aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass sich das wirklich auszahlt. Das wird ein Return on Investment bringen, das ist wirklich klasse, und zwar in kürzester Zeit.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Frau Rump, Sie machen uns Mut, aus den Chats, wir haben viele Chats, die wird Reiner gleich noch einbringen. Deswegen von meiner Seite aus letzte Frage, wenig spaßig, glaube ich, ein gerechter Lohn und ein verlässliches Einkommen, das ist ja etwas, was ganz oben auf der Prioritätenliste der Basisarbeitenden steht. Wird sich das Gehalt von Basisarbeitenden weiterhin am gesetzlichen Mindestlohn orientieren oder wird es Ihres Erachtens von Interessenvertretungen in Zukunft mehr und mehr ausgehandelt werden? Muss das Tarifsystem neu gedacht werden?

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Also im Prinzip ist es ja im Moment eher am Mindestlohn orientiert, vielleicht ein bisschen mehr. Ich glaube, dass wir nicht nur nachdenken müssen, da müssen wir in der Tat überlegen, wie wir das hinbekommen, aber solange wir ein Entgeltsystem haben, was sich insbesondere an den Kompetenzen und Qualifikationen und insbesondere an den zertifizierten auch orientiert und an dem, was im Anforderungsprofil als entsprechende fachliche Kompetenzen hinterlegt wird, das muss man ja auch sehen, solange wir diese Art von Entlohnung haben, werden wir immer diese Frage im Raum haben, jedes Mal aufs Neue.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Gut, dann übergebe ich jetzt an meinen Kollegen, der Ihnen, Frau Rump, Fragen aus dem Chatroom stellen wird.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Danke Renate. An erster Stelle der Fragen steht, liebe Frau Rump, haben wir die Chance verpasst, Kurzarbeit während der Corona-Zeit für digitale Qualifikationen auf allen Qualifikationsstufen zu nutzen?

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Ja, da sollten wir vielleicht auch niemandem einen Vorwurf machen. Wir waren in einer Situation letztes Jahr um diese Zeit, in der wir experimentiert haben. Also, es war ja wie ein riesengroßer Experimentierraum. Wir mussten schnell handeln, aber im Nachhinein dieses eine Jahr und wir haben ja, wenn das noch so weitergeht, noch deutliche Zeit zur Kurzarbeit, also es wäre einfach die perfekte Basis gewesen, und sie ist es auch jetzt und sie wird es auch noch sein, und das mit Kompetenz, Entwicklung und Qualifizierung zu verbinden, ja.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Dann gibt es noch eine Frage. Wertschätzung durch visibel gemachte Wertschöpfung, ist das eine, ich ergänze mal, große Aufgabe für HR?

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Aber so was von. Ich glaube persönlich, dass das von allen eine Aufgabe ist. Das ist eine Aufgabe von der Geschäftsleitung, von den Führungskräften, von HR und sicherlich auch von Betriebs- und Personalräten. Natürlich ist es das, aber es ist vor allen Dingen auch ein Thema von HR. Das ist eigentlich auch eine der zentralen…, ich habe eigentlich die ganze Zeit von HR und Basisarbeit nicht so viel gehört und ich denke, das gehört auch in das Verantwortungsspektrum hinein und das ist eine große Herausforderung. Das zeigt ja schon die gesamte Diskussion, die wir jetzt in diesem Raum auch führen, die zeigt es doch sehr deutlich, und ich möchte mal sehr provokant in den Raum rufen, ich bin mir nicht sicher, ob HR sich dessen bewusst ist, und wenn ich auch das noch in den Raum werfen darf, ich bin mir auch nicht sicher, ob HR im Moment auch in der Lage ist, diese Ziele und diese Aufgabe zu bewältigen.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Das kann ich sozusagen gut nachvollziehen. Sie wissen, ich bin ja für diese Profession tätig und muss aus eigener Erfahrung sagen, wir haben das Thema jetzt mehrfach gespielt, publizistisch, das ist jetzt kein Thema, was große Resonanz und Abrufe erzielt. Insofern ist es ein Thema, an dem man im Sinne von Agenda-Setting arbeiten muss. Noch einen Kommentar oder Frage aus dem Chat, ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin sagt, es geht eigentlich nicht um Wertschätzung, sondern es sei das falsche Paradigma, weil für viele Basisarbeitende würde es um Existenzangst, Verunsicherung, schlechtes Lohnniveau, man kann kaum davon leben. Deshalb sagt er oder sie, es würde um kollektive Vertretung gehen, sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen und Rechtssicherheit. Der juristische Aspekt wird hier ganz stark und der wirtschaftliche Aspekt wird hier ganz stark betont. Wie sehen Sie das?

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Ja, also das muss ich sagen, also Wertschätzung, finde ich, gehört immer dazu. Das ist aber, es kann es nicht alleine sein, sondern es muss kombiniert werden mit der Sicherung des Lebens und ein Stück weit auch…, und es geht nicht nur um das Entgelt, sondern es ist auch, glaube ich, die Sicherheit und die Sicherung auch des Beschäftigungsverhältnisses, was eben auch eine große Rolle spielt. Denn ich meine, wir alle wissen hier in diesem Raum, ich denke mal, wir alle sind in dem Thema schon ganz gut unterwegs, wir alle wissen, dass die Arbeitslosigkeit gerade in der Basisarbeit besonders hoch ist. Das heißt, man ist, wenn man als Basisarbeiter unterwegs ist, eine Person, die überdurchschnittlich stark nicht nur von niedrigem Einkommen quasi damit konfrontiert ist, sondern auch von Arbeitslosigkeit, und damit nimmt man jede Konjunkturkrise, jede Strukturkrise mit. Da möchte ich gerne zum Abschluss eines auch noch mal deutlich machen. Wir reden davon, dass dort relativ wenig Entgelt gezahlt wird, ja, das ist so, aber sind wir alle im Raum, ich eingeschlossen, bereit, für diese Leistung, die dort gemacht wird, auch mehr zu bezahlen? Bin ich bereit, wenn ich irgendwo auf einer Online-Plattform etwas bestelle, bin ich bereit, einen ganz bestimmten Betrag für das Thema Logistik zu zahlen, oder möchte ich das ehrlich gesagt kostenfrei bekommen? Ich sage mal, solange ich mein Portemonnaie, was das betrifft, zumache, dann wird das zumindest dort nicht ankommen, und da müssen wir, glaube ich, auch mal unser Konsumverhalten, aber auch letztendlich unser Kaufverhalten oder unsere Investitionsverhalten oder was auch immer auch mal in Frage stellen.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Das waren die Fragen aus dem Chat. Auch wenn ich noch nicht alle gestellt habe, übergebe ich noch mal an Renate.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Ja, Frau Rump, ich wollte mich ganz herzlich bedanken. Ich denke, aufgrund Ihrer Einsichten, Ihrer Aussichten, die Sie heute zur Sprache gebracht haben, aufgrund Ihrer Kompetenz und Ihrer Begeisterungsfähigkeit wird auch mit Ihrer Hilfe es gelingen, das Thema Basisarbeit in unserer Arbeitsgesellschaft und in unserer Gesellschaft weiter zu verankern. Vielen herzlichen Dank.

Sie haben ein Thema schon angesprochen jetzt, nämlich das Thema Mitsprache vonseiten der Basisarbeitenden. Ich darf da einen Maschinenbeweger aus einer Umfrage zitieren: Ich danke Ihnen.

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